Häufige Fragen

Hier finden Sie eine Übersicht über Fragen, die gerne und häufig gestellt werden.

Projekt

Warum die Reaktivierung der Bahnlinie Recke – Osnabrück?

Mit der Reaktivierung kann die gesamte Region des nördlichen Tecklenburger Landes an den Hauptbahnhof und das Stadtzentrum Osnabrück angebunden werden. Die bestehende Infrastruktur (Straßen / ÖPNV) ist bereits stark ausgelastet und kann zukünftige Entwicklungen kaum noch aufnehmen. Von einer umweltfreundlichen Bahnverbindung, die modernste Technik zum Schallschutz und zur Sicherung der Bahnübergänge einsetzt und eine gute Anbindung an alle Verkehrsmittel bietet, kann die Region nachhaltig profitieren.

Das Bahnprojekt steht für:

  • neue Züge, neue Gleise, neue Mobilität
  • ein leistungsfähiges und staufreies Verkehrsmittel
  • moderne und umweltfreundliche Technik
  • aktiven Klimaschutz
  • Komfort, Pünktlichkeit und Sicherheit
  • einen dichten Fahrplantakt

Wie häufig sollen die Züge fahren?

Zwischen Osnabrück Hauptbahnhof und Recke ist ein Habstunden-Takt (zwei Fahrten je Stunde und Richtung) geplant. Im Regelfahrplan sind 64 Zugfahrten pro Tag vorgesehen.

Welche Betriebszeiten gelten? Wird es Nacht- und Wochenendfahrten geben?

Die Betriebszeiten sind montags bis freitags von morgens ca. 5 Uhr bis ca. 23 Uhr. An den Wochenenden wird der Verkehr ausgedünnt. Nachtfahrten (außerhalb der Betriebszeiten) sind nicht fest eingeplant, können bei besonderen Anlässen aber durchgeführt werden.

Wie hoch wird die Geschwindigkeit in den einzelnen Bereichen liegen?

Die Geschwindigkeit ist auf freier Strecke auf 70 bis 100 km/h und innerhalb von Ortschaften auf 50 bis 80 km/h beschränkt.

Wird weiterhin ›gepfiffen‹ / Signal gegeben?

Nein, dies ist aufgrund der vorgesehen modernen Technik und der Umsetzung des Bahnübergangskonzeptes nicht mehr erforderlich.

Welche Züge werden (Stand heute) eingesetzt?

Die eingesetzten Züge werden nach den neuesten eisenbahnrechtlichen Vorschriften zugelassen sein. Dabei liegt ein wesentliches Augenmerk auf geringe Lärmemissionen, höchste Sicherheitsstandards und Barrierefreiheit sowie viel Fahrgastkomfort. Auf der Strecke sollen lokal emissionsfreie Fahrzeuge eingesetzt werden. Die Planungen gehen derzeit in Richtung BEMU-Fahrzeuge (›battery electrical multiple unit‹), die im Akkubetrieb die nicht elektrifizierte Strecke befahren und im Bereich zwischen Osnabrück-Eversburg und Hauptbahnhof über die bereits vorhandene Oberleitung geladen werden können.

Wird weiterhin Güterverkehr stattfinden?

Aufgrund wettbewerbsrechtlicher Vorgaben muss die Strecke grundsätzlich weiterhin für Güterverkehrsunternehmen zugänglich sein. Angesichts des eng getakteten Personenverkehrs wird die Strecke für Güterverkehrsfahrten aber in deutlich geringerem Umfang nutzbar sein als bislang.

Bin ich mit der Bahn schneller in Osnabrück im Zentrum?

Die Fahrtzeit mit dem Zug von Recke bis Osnabrück Hauptbahnhof wird voraussichtlich 34 Minuten betragen — unabhängig von der Verkehrsbelastung des Straßennetzes. Auch in Osnabrück Altstadt soll die Linie halten und einen kurzen Weg ins Osnabrücker Zentrum ermöglichen. Die Buslinie S 10 hat ab der Haltestelle Recke Poststraße hingegen planmäßig eine Fahrzeit von 56 Minuten bis zum Hauptbahnhof. Durch die erfahrungsgemäß hohe Verkehrsdichte, insbesondere zur morgendlichen Hauptverkehrszeit, ist die Linie in der Regel zudem verspätet. Mit dem Pkw ist für die Fahrt von Recke eine Zeit von einer guten halben bis sogar einer Stunde zu veranschlagen und gegebenenfalls eine aufwändige Parkplatzsuche zu berücksichtigen.

Endet die Bahnlinie Recke — Osnabrück am Hauptbahnhof (Wenn ja, wo?), oder kann sie verlängert werden (z.B. Richtung Melle)?

Die Tecklenburger Nordbahn endet im Hauptbahnhof am Bahnsteig zu Gleis 11. Die Streckenreaktivierung bietet grundsätzlich das Potenzial für eine Weiterführung der Züge z.B. in Richtung Melle. Dies ist jedoch infrastrukturell anspruchsvoll und zunächst nicht vorgesehen.

Vernetzung

Muss das Busangebot angepasst werden?

Das Bahnprojekt Recke — Osnabrück erfordert ein aufeinander abgestimmtes Bahn- und Busangebot, das im Sinne der Fahrgäste ein qualitativ hochwertiges Gesamtangebot für den Korridor bietet. Ein nicht abgestimmter Parallelbetrieb der beiden Verkehrsträger wäre nicht zielführend.

Wer entscheidet über das zukünftige Busangebot

Über das zukünftig geltende Busangebot entscheiden die Stadt Osnabrück und der Kreis Steinfurt.

Wie sind die Haltepunkte / Bahnhöfe ausgestattet?

Alle Verkehrsstationen werden mindestens mit Wetterschutz, Beleuchtung, Fahrgastinformationssystem und Sitzgelegenheiten ausgerüstet. Der Zugang und der gesamte Bahnsteig sind barrierefrei gestaltet und haben taktile Leitelemente für sehbehinderte Fahrgäste.

Wie viel kostet ein Zugticket?

Eine Bahnfahrt mit der Linie der Tecklenburger Nordbahn wird voraussichtlich so viel kosten wie eine entsprechende Fahrt mit dem Bus. Über die Preisgestaltung im Einzelnen werden die Verkehrsverbünde wie z.B. die des WestfalenTarif entscheiden und dabei viele von der Reaktivierung der Linie unabhängige Einflussfaktoren zu berücksichtigen haben..

Wie viele Fahrgäste werden die Tecklenburger Nordbahn nutzen?

Die Studie aus dem Jahr 2021 auf Basis eines verkehrlichen Nachfragemodells zeigte eine Zahl von etwa 4.800 Nutzern pro Tag auf.

Wer wird von der Linie und ihren Ergänzungsangeboten profitieren?

Von der Reaktivierung der Tecklenburger Nordbahn sollen eine ganze Reihe an Personengruppen profitieren: Anwohner, Pendler, Schüler, mobilitätseingeschränkte Mitbürger, Familien, Geschäftsreisende sowie Touristen. Vergleichbare Projekte haben bereits gezeigt, dass das zusätzliche Verkehrsangebot zu einer Belebung sowie Steigerung der Attraktivität der Region führt.

Gestaltung der Strecke

Wie ist der geplante Streckenverlauf?

Der Streckenverlauf entspricht dem derzeitigen Streckenverlauf, mit Ausnahme von einigen Bereichen, wo aufgrund der Geschwindigkeitsanpassung die Trassierung etwas angepasst werden muss.

Was ist an Oberbau vorgesehen, wie sieht eine solche Strecke aus?

Der gesamte Oberbau wird neu gebaut (Ausstattungsmerkmale: Betonschwelle, Schiene, Schotter).

Sind Oberleitungen vorgesehen?

Nein, der Betrieb soll nach heutigem Stand mit akkubetriebenen, sogenannten BEMU-Fahrzeugen erfolgen. (siehe Antwort zur Fahrzeugfrage)

Wie lange dauert die Schließung eines Bahnübergangs?

Alle weiterbestehenden Bahnübergänge werden mit modernster Sicherungssystemen ausgerüstet werden. Die Schließzeiten sind dabei nur so lange, wie zwingend erforderlich.

Baudurchführung

Mit welcher Bauzeit und mit welchen Beeinträchtigungen ist zu rechnen?

Für den gesamten zu ertüchtigenden Abschnitt zwischen Recke und Lotte-Büren ist mit einer Bauzeit von etwa einem Jahr nach Genehmigung und Zuteilung der Fördermittel zu rechnen. Die Arbeiten sollen dabei nach heutigem Kenntnisstand nur werktags zu normalen Arbeitszeiten erfolgen und finden selbstverständlich jeweils nur punktuell statt. Der Bahnverkehr wird während der Bauphase ruhen.

Wie hoch belaufen sich die Kosten des Projekts nach aktuellen Schätzungen?

Die Kostenberechnung geht von einem Volumen von ca. 41,8 Millionen Euro aus. In diesen Kosten sind die Umsetzung des Bahnübergangskonzepts, der Bau der Gleise und bahnparallelen Seitenwege, der Ersatzneubau von Brücken, Schallschutz sowie Bau und Ausstattung der Verkehrsstationen berücksichtigt.

Emissions-, Schall- und Erschütterungsschutz

Welche Schallschutzmöglichkeiten gibt es?

Grundsätzlich gibt es sowohl aktive als auch passive Schallschutzmaßnahmen. Unter aktivem Schallschutz versteht man unter anderem innovative Schienenstegabschirmungssysteme. Der passive Schallschutz wird im Einzelfall festgelegt. Welche Schallschutzmaßnahmen erforderlich sind, wird in einem Gutachten geklärt, welches im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens öffentlich ausgelegt wird und eingesehen werden kann.

Wie werden die Gutachten erstellt und auf welcher Grundlage?

Der Rahmen für die Gutachten zum Emissions-, Schall- und Erschütterungsschutz ist nach aktueller Rechtslage in der 16. Bundesimmissionsvorschrift (BImschV, sog.›Schall 03‹) festgelegt. Die Gutachten werden von einem Fachbüro erstellt und im Rahmen der Planfeststellung öffentlich zugänglich gemacht.